Weg

[Mych] Alles ist weg …

… mein Sperrmüll. Freunde haben mir am Sonntag Abend geholfen, die Reste meines PAX, die für unser neues Haus leider spiegelsymmetrisch verkehrte GALANT-Tischplatte und meine alte Waschmaschine auf die Straße zu stellen. (Letztere war übrigens schon nicht mehr da, als wir vom gemeinsamen Abendessen zurückkamen.)

… der Inhalt meiner Wohnung. Gestern kamen zwei Engländer mit einem großen blauen Lastwagen und haben meine gut sieben Kubikmeter an Kisten und Möbelteilen eingeladen.

Schon bei der Besichtigung holte der Chef der beiden einen dicken Stapel Formularblätter (mit doppeltem Durchschlag) hervor und merkte leise seufzend an, dass er von DB Schenker deutlich mehr „paperwork“ bekommen hätte, als er jemals in England ausfüllen müsse. Und mindestens drei der Formulare drehten sich um verschiedene Varianten der Frage, welche Dinge vor und/oder nach dem Umzug in welchem Maße beschädigt waren (oder wurden).

Ich hätte meinen Umzug vorgestern beinahe noch unwillentlich abgesagt.

Die Abholung hatte ich schon letzte Woche mit DB Schenker auf Dienstag, 8 Uhr, terminiert. Am Montag Nachmittag klingelte mein Telefon, und der englischsprachige Anrufer teilte mir höflich mit, sie seien jetzt gerade mit ihrem Laster in Frankfurt angekommen, und wann sie denn vorbei kommen könnten, um meine Möbel zu holen. „Was soll denn das?“, grübelte ich leicht verwirrt, denn der Anrufer hatte einen Firmennamen deutlich ungleich DB Schenker genannt — vielleicht eines der englischen Umzugsunternehmen, bei denen ich angefragt hatte und sich bis jetzt nicht bei mir gemeldet hatten. Das wäre zwar eine seltsame Geschäftspraktik, aber vielleicht ticken ja manche Umzugsunternehmen so.

Also sagte ich sowas wie „Tut mir Leid, ich habe den Auftrag mittlerweile einer anderen Firma gegeben“, was wiederum bei meinem Gesprächspartner für höfliche Verwirrung sorgte, bis ich endlich mal „DB Schenker“ („dii-bii shenkrr“) erwähnte und daraufhin klar wurde, dass ich gerade mit dem Subunternehmer sprach, dem DB Schenker den Auftrag weitergegeben hatte. (Eigentlich sogar einem Subunternehmer des Subunternehmers, Eurovan, den DB Schenker mir dann auf meine Nachfrage hin bestätigte. Das hätten die mir allerdings ruhig mal von selbst mitteilen können — ich will ja nicht mein komplettes Hab und Gut in irgendeinen beliebigen Laster laden, der bei mir auftaucht.)

… mein „Dinge, die Michael nicht nach England umziehen will“-Tisch. Der stand vor meinem Büro und nahm die Dinge auf, die subjektiv in den Bereich zwischen „zu schade für den Müll“ und „nicht wertvoll genug zum Mitnehmen“ fielen. Zuletzt lag da noch drauf:

  • eine Senseo-Kaffeemaschine, die ich schon vor Jahren für meine Zwecke durch eine Nespresso-Maschine ersetzt hatte. Die hat im letzten Moment noch einen Abnehmer in einem meiner Kollegen gefunden, der sie in den Proberaum seiner Band stellen will.
  • eine Binäruhr (mit US-Netzteil). Um derer hat sich ein anderer Kollege erbarmt, der sie in seine private Informatiker-Museumsecke stellen will, wo sie dann in Ruhe vor sich hin blinken kann.
  • ein paar Musik-CDs: Kylie Minogue, Vanessa Amorosi (wer?) und die All Saints. Zu denen wollte sich niemand bekennen, also habe ich sie dem Restmüll zugetan.
  • ein paar Video-DVDs mit obskuren, nicht sehr bemerkenswerten Filmen. Die teilen sich jetzt den Platz mit den CDs.

Der Tisch war ein großer Erfolg — ich habe mich über jedes Ding gefreut, das noch für irgendwen nützlich ist und daher nicht (unmittelbar) auf dem Müll landen muss.

… ich. Zumindest klebt seit heute Morgen auf meinem Personalausweis an der Stelle, wo meine alte Adresse in Frankfurt stand, jetzt ein offizieller Aufkleber mit der Aufschrift „kein Wohnsitz im Innland“ [sic], samt offiziellem Tippfehler.

Die Wohnsitzabmeldung an sich wird allerdings erst zum Ende des Monats aktiv — das wird die Dame vom Amt sich „zur Wiedervorlage“ einstellen, damit sie es dann am letzten Tag des Monats ins System eintragen kann. Aber ich habe meine (korrekt datierte) Abmeldebescheinigung, die ich jetzt der Organisation-die-früher-GEZ-hieß vorlegen kann, damit die mir glauben, dass ich nicht heimlich ARD gucke, und vor allem Vodafone zufaxen kann, damit die mir (hoffentlich) kulanterweise eine Ausgleichszahlung für meine Internet-und-Telefon-Restvertragslaufzeit erlassen.

Weg

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