[Mych] Zu wissen, dass es kommen wird, macht es nicht leichter, es zu ertragen.
Gestern Morgen wollte Bijou Judith wie üblich beinahe noch ihre (oder, wie er sicher dachte, seine) Frühstücksbanane aus der Hand reißen.
Gestern Abend fiel uns auf, dass er ein wenig angeschlagen wirkte; heute Morgen hörten wir, wie er angestrengt atmete. Der Arzt in der Notfallklinik diagnostizierte ein Problem in der Lunge und ertastete einen empfindlichen Punkt nahe Bijous Leber. Wir hätten ihn 24 Stunden alleine in der Klinik lassen können, und falls er das überlebt hätte, hätten wir vielleicht gewusst, ob man das behandeln könnte. Oder wir hätten ihn nach Hause nehmen können, 24 Stunden selbst zwangsernähren und mit Medikamenten versorgen können — ohne einen klaren Plan, was danach geschehen sollte.
Man gab uns so viel Zeit, wie wir brauchten, um zu einer Entscheidung zu gelangen. Am Ende unterschrieben wir einen Zettel, Judith nahm Bijou in den Arm, und der Arzt injizierte eine Überdosis Betäubungsmittel durch die Kanüle in seinem Bein. Es dauerte nur wenige Sekunden.
Bijou schlief in Judiths Armen ein. Wir blieben noch lange Zeit bei ihm und nahmen Abschied.
Tschüß, Bijou. Du hast unser Leben berührt, und wir vermissen dich. Aber jede Erinnerung an dich wird uns Freude bringen.
Er hatte bei Judith ein gutes Leben, was will man mehr. Tschüß Bijou.