Island: Heißkalte Tage im Süden

[Maus] Da, wo gestern noch eine Nebelwand unser Ausblick war, können wir am Morgen eine Gletscherzunge des Vatnajökull sich den Berg hinabschlängeln sehen. Das Wetter bietet heute viel Dramatik und soll sich bei der ersten Station des Tages als bestens erweisen.

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Blaue Eisberge begrüßen uns, als wir am Jökulsárlón ankommen. Hier, wo das Meer auf eine Gletscherzunge trifft, hat sich ein Gletschersee gebildet, der auf Grund der Gletscherschmelze seit 1975 von knapp acht auf 18 Quadratkilometer angewachsen ist. Ein Amphibienfahrzeug soll uns näher an die riesigen Gletscherbruchstücke heranbringen.

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Unsere spanische klitzekleine Erklärbärin weist uns darauf hin, dass wir nur deswegen so schöne blaue Eisberge sehen, weil es heute so trübe ist – bei Sonnenschein würden alle Eisberge nur weiß erscheinen. Zu unserem Glück hatte sich auch einer der Eisberge erst kürzlich gedreht und das Eis hatte noch keine Lufteinschlüsse, war also klar wie Glas.

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Nach diesem deutlich unterkühlten Erlebnis sollte es auf dem Weg zum Svartifoss wieder so heiß werden, dass ein T-Shirt vollkommen ausreicht.

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Man meint ja nach einer Weile in Island, man hätte alle Fossarten schon gesehen, und doch überrascht einen der Anblick dieses Wasserfalls. Da türmen sich Säulen auf wie in einer Kathedrale und man meint fast ein Gewölbe zu erkennen, dort wo sich die meist regelmäßig geformten Hexagone am oberen Ende zum Wasser hin neigen. Svartifoss sieht aus wie der verfallene Palast der Schneekönigin, die nun irgendwo auf dem Vatnajökull einen neuen Palast gebaut hat.

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Auf dem Weg zum Canyon mit dem unaussprechlichen Namen Fjaðrárgljúfur bekommen wir einen Eindruck von der Größe des Vatnajökull und seinen Gletschern.

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Der Weg dorthin und der Parkplatz ist für die Masse an Schaulustigen noch nicht gut genug ausgebaut. Ein relativ kleines Flüsschen meandert hier am Boden einer Schlucht in die Hügel hinein, und man kann am Ende der Schlucht hineinspazieren und direkt einen Blick hineinwerfen.

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Läuft man zum anderen Ende der Schlucht, entdeckt man eine Art Wasserfall, die wir so auch zum ersten Mal so in Island sehen: Das Wasser fällt hier nicht, es rutscht auf einer riesigen Wasserrutsche in die Schlucht.

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Die kommende Nacht verbringen wir in einer niedlichen kleinen Anlage, die von einer Familie geführt wird. Zum Abendessen hat die Herrin des Hauses leckeres isländisches Essen gekocht. Wir sitzen mit drei Amerikanerinnen aus Seattle, zwei Australiern aus Sydney und drei Kanadiern am Tisch und essen zusammen, wie eine große Familie. Schöner hätte der Abend nicht enden können.

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