Was zuletzt geschah

[Mych] Unser Schweigen ist nur äußerlich.

Für Ostern sind unsere beiden Umzüge geplant — meiner kurz davor, Judiths kurz danach –, und die organisatorischen Klimmzüge, die wir dafür machen müssen, haben am Abend nicht viel mehr Energie übrig gelassen als gerade genug für ein leises „Bleh“.

Was, unter anderem, in den letzten drei Wochen geschehen ist:

  • Wir haben den Mietvertrag für das Haus unterzeichnet. Unsere beiden Landladys waren wieder sehr zuvorkommend mit Tee und Gebäck, und das Wetter war fantastisch. Wir haben danach noch zu viert draußen auf der Terrasse in der Sonne gesessen und über Gott und die Welt gequatscht.
  • Wir haben uns ein gemeinsames Haushaltskonto (bei Lloyds) zugelegt, und Judith ist mit ihrem Privatkonto von Santander zu Lloyds umgezogen. Beides dauerte in Summe ungefähr eine Stunde, und auch von ihr wollten sie nicht mehr als ihren deutschen Personalausweis sehen. (Kein Adressnachweis, kein Pass, kein Gehaltsnachweis, nur den Perso.) Zufälligerweise waren wir an den gleichen sympathischen Berater geraten wie vor ein paar Wochen, als ich mein Konto dort eröffnet hatte. Im Online-Banking sehen wir beide jetzt jeweils unser Privat- und unser Haushaltskonto, und Geldüberweisungen vom einen zum anderen sind buchstäblich instantan. (Und Überweisungen zwischen verschiedenen Banken dauern höchstens zwei Stunden. Davon könnte sich das deutsche Bankwesen echt mal ’ne Scheibe abschneiden.)
  • Als Übergangslösung fürs im neuen Haus noch fehlende Internet haben wir uns bei O₂ einen „4G Mobile Broadband“-USB-Stick gekauft, den’s an diesem Wochenende zufälligerweise zum halben Preis gab. Das Ding stellt ein lokales WLAN zur Verfügung und ist schneller als mein alter DSL-Zugang in Frankfurt. (Und der nächste O₂-Funkmast ist zwei Straßenecken von unserem Haus entfernt.)
  • Unsere Logistikpläne für den finalen Umzug über Ostern haben wir zweimal umwerfen müssen, denn niemand will Judiths Hasen transportieren: GermanWings (fliegt von Berlin) nimmt gleich gar keine Tiere mit; Lufthansa (fliegt nur von Frankfurt) würde den Hasen im Laderaum mitnehmen, aber dann müssten wir den alten Herrn für mehrere Stunden alleine lassen; und der EuroStar durch den Eurotunnel lässt auch keine Karnickel im Gepäck zu. Es sei denn, man nimmt es im eigenen Auto über Eurotunnel Le Shuttle durch den Tunnel mit. Also fahre ich zu Karfreitag mit meinem Seat Ibiza nach Berlin und wir alle zusammen dann kurz nach Ostern erst nach Calais, dann durch den Tunnel, und dann weiter bis nach Coventry.
  • Ich habe amüsante und kuriose Dinge beim Zusammenpacken meiner Wohnung gefunden. Aber dazu gibt’s einen separaten Beitrag.

Ein paar Bemerkungen zum Haus:

  • Das Haus ist sowieso toll gelegen. Wenn man hinten durch die Tür im Gartenzaun rausgeht, steht man auf einer Privatstraße, von der aus man durch ein verschlossenes Gatter (zu dem wir einen Schlüssel bekommen) nur noch eine Straßenüberquerung entfernt ist vom Lake View Park — einem tollen, etwas wilden Riesenrasengelände mit anderthalb Flüsschen, keinem See (der war wohl mal geplant, wurde aber nie gebaut), dafür aber kleinen wilden Unterholz- und Baumgrüppchen. Da legen wir einen T4-er Geocache hin.
  • Wir haben den Grundriss unserer fünf Zimmer in SketchUp aufgemalt und auf diese Weise herausgefunden, dass wir in diesen Zimmern insgesamt etwa 50 Quadratmeter an Wohnfläche haben (plus Flur, Küche, Bad, Terasse, Abstellkammer, Garten, und Gartenklo). Aber wir haben’s tatsächlich geschafft, alle von Judiths Möbeln und den größeren Teil von meinen sinnvoll (virtuell) unterzubringen.
  • Angeblich bekommt man bei unserer neuen Adresse Glasfaser-Internet mit einer Bandbreite, die meinen klapprigen DSL-Zugang in Frankfurt alt aussehen lässt.
  • Ein paar der schönen alten Holzmöbel, die im Haus standen, haben wir übernommen; und Judiths Frage, ob sie vielleicht den einen oder anderen altersbedingten Makel durch Abschleifen und Neulackieren reparieren dürfte, wurde bedenkenlos bejaht. Da sind die ersten paar handwerklichen Projekte ja schon vorbestimmt.
  • Wir wissen noch nicht so recht, wie man die gasbetriebenen Kamine in Wohn- und Esszimmer anfeuert. Es gibt eine Anleitung mit ungefähr zwanzig einfachen Schritten, die durchgeführt werden müssen. Die werden wir einfach mal systematisch durchprobieren. (Marys Ansatz per Intuition funktionierte jedenfalls nicht auf Anhieb.)
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