Seehunde der Sehnsucht

[Fifi] Morgens, ich schlage die Augen auf. Mein erster Blick gleitet über den Strand. Die Bucht, liegt zugedeckt von einer weichen Decke aus Nebel, unten vor unserem Haus. Ich kuschle mich noch einmal in die warmen, weißen Kissen. Als ich erneut aus dem Fenster schaue, die Sonne … Sie küsst die Küste, der Strand ist in weiches, warmes, frisches Licht getränkt. Ein einsamer Fischer hat sich an den menschenleeren Strand verirrt …

Leise rauscht die Dusche, die ersten Geräusche des Tages klingen in meinen Ohren. Wohlig, vertraut, heimelig. Ich freue mich auf ein gemeinsames Frühstück, samt knusprigem Toast, heißem Kaffee und einem perfektem Frühstücksei. Der Beginn eines wundervollen Tages.

Mit Liebe packe ich die Dinge ein, die wir für den Tag benötigen: Wasser, Obst, ein paar Nascherein, die Kamera. Wohin wird es uns heute wohl führen? – Wir lassen uns treiben. TomTom hat wieder die wundervollsten verschlungensten Pfade für unsere Limosine ausgewählt. Sie führen uns vorbei an wohlgeformten Hecken, den ewig grünen Landschaften Cornwalls und den freundlichen Menschen, die sich so gekonnt an uns auf den engen Straßen vorbeischlängeln können.

Unsere Sehnsucht nach dem Ziel wird größer und größer, steigt ins Unermessliche – Michael parkt elegant und da sind wir – The Cornish Seal Sanctuary. Die nette Lady am Eingang begrüßt uns herzlich und lädt uns ein, die Welt der wundervollen Meeresbewohner zu entdecken. Vorbei an gemähten Wiesen, liebevoll angelegten Pfaden die uns Rätsel aufgeben gelangen wir zu diesen zauberhaften, witzigen und so anmutig schwimmenden Geschöpfen. Die Seehunde speisen königlich. Der Geruch von fangfrischem Fisch und Meer umspielt meine Nase.

Weiter geht es, vorbei an Ottern, Pinguinen, Schafen, Ponies, Ziegen. Wir krönen unseren Ausflug mit einem kleinen Picknick und einem letzten Blick auf die tauchenden Seehunde.

Auf der Rückfahrt empfängt die Bucht mich mit türkisfarbenden Wasser. Die Sonne glitzert in jeder Welle, wie tausende kleine goldener Spiegel. Der Strand lädt mich ein zu verweilen. Warm treffen die Sonnenstrahlen auf meine Haut. Der Sand rieselt durch meine nackten Zehen hindurch. Kühlende Wellen umspielen meine Beine.

Schätze des Meeres wollen in der Bucht entdeckt werden. Ich sammle kleine Steine, Muscheln, Federn. Mein Körper saugt die Urlaubsstimmung ein …

Seehunde der Sehnsucht

Das Leben ist kein Ponyschlecken

[Maus] So. Heute sind wir endlich in Cornwall angekommen und unsere Fahrt war ein großes Abenteuer. Doch wir fangen mal von vorne an.

Donnerstag kommen Vivi, Burschi und Magdalena mit ihrem Flieger von Berlin nach Birmingham, natürlich bei strahlendem Sonnenschein. Was auch sonst im verregneten England. Unser lang geplanter Urlaub in Cornwall kann nun endlich beginnen.

Freitag früh versuchen wir erst einmal, alles in unseren kleinen Skoda Fabia zu quetschen. Nach zehnminütigem Koffertetris haben wir alles verstaut: drei Koffer, drei Rucksäcke, einen kleinen Grüffelo-Koffer, fünf große Badehandtücher, eine Manduca-Trage (um den faulen Halbling schleppen zu können), einen Kindersitz mit Halbling drin, und vier Erwachsene. Gemütlich ist anders, aber es ist dann doch gerade geräumig genug.

Nach einem kurzen Stop in Stratford-upon-Avon, das die drei bei ihrem Besuch im letzten Jahr nicht gesehen hatten, fahren wir die erste größere Etappe nach Uffington zum berühmten White Horse. Dieses gigantische Pferd ist nur schwer zu erkennen. Wir probieren alle möglichen Blickwinkel aus, aber es wollte sich uns nicht in voller Gänze zeigen. Ein Paraglider, der mit uns auf den Hügel gekraxelt war, fliegt von oben los und muss einen fantastischen Blick auf das Pferd haben. Ach, wäre man nur ein Paraglider. Dafür hatten wir ein super Picknick direkt neben dem Pferd.

Die Straßen sind mal wieder ein Erlebnis. Mit 60 Meilen pro Stunde (also etwa 100 km/h) darf man auf den engen Buckelpisten fahren. Ich traue mich das nicht und bremse viel. Gegen den Angstschweiß an meinen Händen hilft die Lüftung im Auto.

Die Nacht verbringen wir in einem hübschen B&B in Chippenham. Dort brechen wir nach dem Frühstück auf, um zum Highlight des Tages zu fahren – ein Ponyhof.

Auch hier schlängelt sich wieder eine enge Straße durch die Landschaft, doch diesmal sind auch noch links und rechts meterhohe Hecken, die es unmöglich machen, vorausschauend zu fahren. Man fühlt sich fast wie in einem Labyrinth.

Michael freute sich riesig aufs Ponyschlecken, aber das war leider gar keine Attraktion auf dem Ponyhof. Stattdessen konnten die Kinder auf richtigen großen Pferden reiten. Magdalena wollte das natürlich auch und war total begeistert – bis zu dem Augenblick, als sie der junge Mann, der den Kindern die Helme aufsetzt und auf die Pferde hilft, anspricht. Auf den Fotos sieht sie so aus, als hätten wir sie gezwungen, auf das Pferd zu steigen.

Es gibt auch Schafe und Ziegen und Miniesel, allerlei Vögel, Kaninchen und Meerschweinchen, richtige Schweine und natürlich Miniponys, die sich in einem begehbaren Gehege befinden. Die sind auch meine Favoriten und ich war nicht die Einzige. Magdalena hat vor lauter Begeisterung fast doch noch das Ponyschlecken probiert. Zum Glück ist es bei Küsschen für die Babyponys geblieben.

Nachdem sich Magdalena noch ein wenig auf dem Spielplatz ausgetobt hat, zwängen wir uns wieder in das kleine Auto und fahren zu unserem Endziel – Maenporth. Doch wie es uns hier gefällt, berichten wir morgen.

Das Leben ist kein Ponyschlecken