[Maus] Unser letzter Urlaubstag. Wir beginnen ihn mit strahlendem Sonnenschein in Saltburn-by-the-Sea und brechen auf zu unserem letzten Ziel – Jórvik (Pferdebucht). Die ursprünglich im Jahre 71 nach Christi Geburt in der Römerzeit gegründete Stadt hieß eigentlich Eboracum. Doch nachdem die Wikinger die Gegend besiedelten, wurde die Stadt in Jórvik umbenannt: das heutige York.
In York gibt es viel zu sehen, und man braucht sicher mehr Zeit als ein paar Stunden, um es in Gänze gesehen zu haben. Wir beginnen mit The Shambles, einer alten Straße mit Gebäuden, die in den oberen Etagen in die Straße hineinragen. Einige Gebäude sind noch aus dem 14. Jahrhundert. Kleine Geschäfte mit Krimskrams, Tee, Fudge und Spielzeug laden zum Bummeln und Verweilen ein. Außerdem entdecken wir in der Nähe des York Minster einen Vom Fass-Laden.
Wir ergründen die Geschichte Yorks im Jórvik Viking Centre. An der Stelle, an der das Museum heute steht, hat man Ende der Siebziger Jahre bei Ausgrabungen Überreste der Wikingerstadt gefunden – darunter drei sehr gut erhaltene Skelette, Münzen und dazu passende Münzprägestempel und auch, als eine Besonderheit, ein vollständig erhaltener Koprolith. Dieser, auf deutsch Kotstein genannte, Koprolith gab den Archäologen Aufschluss über die Nahrung zu dieser Zeit und brachte außerdem jede Menge Würmer zu Tage, unter denen die Menschen dieser Zeit arg zu leiden hatten.
Die Ausstellung beginnt über einer Replik der Ausgrabungsstelle. Wir laufen über einen Glasboden und können die Überrese von zwei Häusern betrachten. Es geht weiter mit einer Fahrt in einer Gondel durch das historische Jórvik. Man hat dort Szenen aufgebaut und über Lautsprecher wird erklärt, was man sieht. Ich nehme außerdem unterschiedlichste Gerüche war.
Jede Menge Ausgrabungsfunde sind ausgestellt, aber ich finde, das Highlight sind die als Wikinger verkleideten Museumsmitarbeiter, die sehr detailliert den Alltag als Wikinger erklären und an Ausstellungsstücken demonstrieren, wie es wohl damals gewesen sein muss. Ein Schlückchen Met und ein Happen Stockfisch bringt uns die Geschichte Jórviks gleich noch ein wenig näher.
Michael probiert auch eine Interpretation eines Wikingerhelmes an – es gibt nur sehr wenige Fundstücke, und keines dieser Fundstücke hat Hörner. Zum Schluss lasse ich mir noch eine Zinnmünze prägen; mit den Repliken der beiden vor Ort gefundenen Münzprägestempel. Diese Münze fügt sich hervorragend in meine Penny Press-Münzsammlung ein.
Wilhelm der Eroberer ließ in der Wikingerstadt im Jahre 1068 das York Castle errichten, um seine Machtposition zu verteidigen. Die Überreste des York Castle, Clifford’s Tower, kann man heute noch besichtigen. Viel mehr ist von dem Schloss nicht übrig geblieben.
Der Turm ist ein wenig schief. Nach der Erbauung hatte man festgestellt, dass er sich auf einer Seite absenkte und musste deshalb auf einer Seite zusätzlich Balken in den Innenräumen anbringen, weil die Originalbalken nun zu kurz waren.
Zum Abschluss lassen wir uns bei schönstem Geocacherwetter mit Hilfe eines Geocaches durch York führen. Leider konnten wir aufgrund erhöhten Muggelaufkommens die Dose nicht bergen.
Als wir zu Hause ankommen, verteilen wir unsere Schätze auf dem Wohnzimmertisch und lassen den Urlaub noch einmal Revue passieren. Schön war’s – und leider viel zu kurz.