Brombeeren der Begierde

[Maus] Der graue Himmel, mit tiefhängenden schweren Wolken, die sich mühsam über den Strand in Richtung Meer wälzen, begrüßen uns am Morgen. Den Tag wollen wir heute entspannt angehen und nachholen, was wir gestern nicht mehr in unseren ereignisreichen Tag unterbringen konnten.

Es ist stürmisch, und Pendennis Castle versteckt sich hinter den saftig grünen Hügeln und schroffen grauen Klippen. Erst als wir fast angekommen sind, können wir einen ersten Blick erhaschen. Königlich thront die Festung auf den Felsen und man blickt über das Meer, hat das Meer und die Buchten im Blick. Die Festung, umgeben von Brombeerhecken, der Innenhof weitläufig und grün, lädt zum Flanieren ein. Der leise feintropfige Landregen, der von Zeit zu Zeit auf uns herabregnet, malt einen Regenbogen nach dem anderen in den immer noch wolkenverhangenden Himmel.

Mein Haar weht mir ins Gesicht, als ich das Gelände erkunde. Viele kleine Räume, versteckte Gänge und zahlreiche andere entdeckenswerte Dinge wecken in uns die Abenteuerlust. Wir genießen immer wieder die traumhafte Aussicht und die Brombeeren, die hier überall wachsen. Die Vorführung einer Kanone um 12 Uhr bringt uns in die richtige Stimmung, um den Rest des Geländes, das von Kriegszeiten berichtet und das Grauen dieser Zeiten Nahe bringt, entdecken zu wollen.

Doch gerade die Gebäude aus der Zeit von Henry VIII haben auch eine anrührende Seite. Kleine Wendeltreppen führen in die einzelnen Etagen und einige Räume laden regelrecht dazu ein, ausgelassen zu tanzen und zu singen. Ob das wohl damals auch so war? Kleine rosa papierene Herzchen liegen vor dem mittelalterlichen Fort. Dieser Ort verlangt nach einem romantischen Fest.

Wie aus heiterem Himmel ändert sich das Wetter, der Wind beruhigt sich zu einer sanften Brise, die dicken Regenwolken, die im Zehnminutentakt über uns hinwegfegten, sind plötzlich verschwunden und die Sonne scheint uns in unsere bereits sonnengebräunten Gesichter. Wir beschließen, unserer Abenteuerlust nachzugeben und gehen auf Entdeckertour (neudeutsch: Geocaching).

Der Halbling ist erschöpft und lässt sich den steilen Hang hinauf tragen, halb erwarte ich, dass Viviana zusammen mit dem Halbling den Abhang hinabrutscht. Doch wir erreichen unser Ziel unfallfrei und können den Geocache-Container mit Hilfe einer kleinen Winde vom Baum herhunterholen. Doch damit nicht genug, wir steigen den Abhang wieder hinunter, um diesmal direkt am Meer über die schroffen und rutschigen Felsen zu klettern. Der Halbling ist plötzlich nicht mehr müde und steigt mutig voran, bis sie schließlich abrutscht und mit dem Knie im Schlamm landet. Doch statt des üblichen Dramas fängt sie sich schnell, denn auch sie ist im Abenteuerfieber und Dose Nummer zwei soeben geborgen worden.

Wir wandern zurück, um uns den kleinen Dennis noch anzuschauen. Modderlena und ich klettern noch ein letztes Mal über die am Meeresrand liegenden schroffen Strukturen. Wir kehren als erfolgreiche Entdecker und Abenteuerer in unsere heimelige Unterkunft zurück.

Brombeeren der Begierde

Ein Gedanke zu „Brombeeren der Begierde

  1. Ursula Havemann schreibt:

    Hallöle Ihr Lieben! Sehnsüchtig warte ich immer auf Eure Fortsetzung. Es ist so interessant und flüssig zu lesen, wie in einem Roman 🙂 Danke dafür.
    Fast spüre ich den Wind,die Feuchtigkeit und Frische und genieße den atemberaubenden Blick in die Natur. Euch noch viele schöne Erlebnisse.
    Viele liebe Grüße von Papa und Mutsch

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